Kein Schmetterling ohne Raupe

Überall werden Samenmischungen mit den klangvollen Namen „Schmetterlingswiese“ angeboten. So eine Wiese ist schön und allemal wertvoller als Rasen für Insekten – auch für die zauberhaften Schmetterlinge.

Man sollte aber nicht vergessen, dass Schmetterlinge einen großen Teil ihres Lebens als Raupe oder Puppe verbringen. Diese Raupen haben je nach Art besondere Bedürfnisse für ihre erfolgreiche Entwicklung – die eine Wiese nicht erfüllen kann, sie bietet nur den geschlüpften Faltern saisonal eine Auswahl an Blüten.

Die schönen und geschützten Tagpfauenaugen zum Beispiel legen ihre Eier in frische Brennesselpflanzen – und die Raupen ernähren sich ausschließlich davon. Und sie brauchen im Puppenstadium einen geschützten Bereich, der nicht gejätet und umgegraben wird.

Brennnesseln haben einen schlechten Ruf – dabei gehören sie zu den wertvollsten und gehaltvollsten Wildkräutern unserer Region. Auch Raupen sind nicht gut angesehen, sie werden oft pauschal als Schädlinge verfolgt. Aber es gibt keinen Schmetterling ohne Raupe und keinen Käfer ohne Larve.

Wir haben in einigen Bereichen unseres Hofes die Brennesseln wachsen lassen – und da sind sie, die schwarz schillernden Schönheiten, bereits im ersten Jahr. Wir wünschen Ihnen alles Gute und freuen uns auf viele Schmetterlinge ihrer Art in der kommenden Saison!