ACHTUNG: BATMAN in Not – Hochsaison für Fledermausretter!

kleine Fledermaus

Bitte halten Sie gerade jetzt die Augen offen!

Sehr viele Fledermäuse haben gerade in diesem Jahr ihre Winterquartiere zu früh verlassen. Das ist fatal für die geschwächten Tiere, sie finden noch kein Futter und kühlen aus – eine meist tödliche Kombination!
Fledermäuse ernähren sich von Insekten, die sie im Flug erjagen. Auch wenn man tagsüber im Schein der ersten wärmenden Sonnenstrahlen die ersten Insekten fliegen sieht – Fledermäuse sind nur nachts aktiv, und in den kalten Nächten derzeit fliegen Insekten sicher noch nicht.

Die Anstrengung der vergeblichen nächtlichen Jagd und die nasse Kälte sind zu viel für die kleinen Säugetiere.
So kann man sie aktuell überall finden – an Hauswänden, in Einfahrten oder sogar auf dem Boden. Da gehören sie nicht hin! Entdeckt man eine Fledermaus sitzend oder liegend im Freien, besonders am Tag oder bei Regen, ist das Tierchen in großer Not und braucht ganz schnell Hilfe!

Vorsicht zerbrechlich!

Sollten Sie also einen kleinen Jäger in Not entdecken, gehen Sie bitte nicht weiter und handeln Sie schnell, sonst könnte die Fledermaus bereits innerhalb der nächsten Stunden sterben. Bergen Sie das Tierchen vorsichtig, denn vor allem die filigranen Flügel sind empfindlich. Ein Handschuh oder ein weiches Tuch ist dafür gut geeignet – bloß nicht so dick, dass sie das Tierchen nicht mehr richtig spüren können. Umfassen Sie das Tierchen am besten so, dass seine Flügel anliegen und sein Kopf zwischen Daumen und Zeigefinder herausschaut – man braucht es keineswegs mit dem Kopf nach unten zu tragen.
Oft sind die Tiere apathisch und bereits zu schwach um sich zu wehren. Wenn die Fledermaus aber doch noch etwas aktionsfähig ist, reagiert sie möglicherweise panisch, versucht mit den Flügeln zu schlagen und um sich zu beißen. Die Zähnchen sind zwar winzig, aber doch spitz (deshalb zur Sicherheit der Handschuh oder das Tuch). Aber kein Grund zur Panik – Fledermäuse sind harmlos, sie greifen niemanden an der größer ist als ein Nachtfalter!

Erste Notunterkunft:

Ist das Tierchen geborgen, eignet sich eine einfache, geschlossene Pappschachtel mit vielen kleinen Luftlöchern gut als Notunterkunft. Legen Sie die Schachtel mehrlagig mit Küchenpapier aus, damit die Fledermaus Halt finden und sich verstecken kann. Füllen Sie den Schraubverschluss eines Marmeladenglases oder eine andere kleine flache Schüssel mit Wasser und stellen Sie ihn/sie in die Schachtel. Vordringlich muss der kleine Jäger etwas trinken. Sie können der Fledermaus auch etwas Wasser auf dem Stiel eines Kaffeelöffels an das Mäulchen halten, noch besser geht das mit einer Pipette oder einem Strohhalm. Bitte achten Sie darauf, dass dabei kein Wasser in die Nasenlöcher gelangt. Verwenden Sie bitte reines Wasser, ohne Zusatz von Zucker oder Vitaminen!
Auch wenn die Fledermaus ausgekühlt ist, benutzen Sie bitte keine Wärmelampe oder Wärmflasche und stellen Sie sie auch nicht auf die Heizung! Ein langsames Aufwärmen bei Zimmertemperatur reicht völlig aus, alles andere wäre gefährlich.

Und so geht’s weiter:

Sobald das Tierchen sicher in seiner Schachtel untergebracht ist, haben Sie wieder beide Hände frei und können für weitere Hilfe und Beratung zu Ihrem Telefon greifen. Die Pflege und Behandlung von Fledermäusen ist heikel, am besten überlässt man das den Spezialisten!
Fledermäuse sind nämlich reine Insektenfresser und Jäger, schon ihre Ernährung ist also etwas schwierig und sicher nicht jedermanns Sache. Als Ersatz für die gewohnte Nahrung können zunächst Mehlwürmer dienen (frisch oder tiefgekühlt/aufgetaut, getrocknet sind sie ungeeignet). Lebend darf man die allerdings nicht verfüttern. Oft wollen Fledermäuse sie gar nicht annehmen, dann muss man die Mehlwürmer ausquetschen und nur das Innere verfüttern. Das macht zwar so gar keinen Spaß, trotzdem darf man aber auf keinen Fall als Ersatz Fleisch, Fisch oder Katzenfutter verfüttern, da Fledermäuse solche Nahrung absolut nicht vertragen!

Fledermaushilfe:
Unter http://www.fledermausschutz.de/ansprechpartner/ sind – geordnet nach Bundesländern, Städten und Bezirken – kompetente Ansprechpartner in ganz Deutschland nebst Kontaktdaten zu finden.
Ansprechpartner für den Raum Düsseldorf:
Manuela Menn  (Fledermausambulanz Kreis Viersen und Düsseldorf Nord und Mitte)
Mobiltelefon: 0176 960 65 344
Der NABU hat darüber hinaus eine bundesweite Fledermaus-Hotline eingerichtet:
030 284984 5000
Es lohnt sich überhaupt, diese Nummern vorsorglich in sein Handy zu speichern – Fledermäuse sind besonders schützenswert und viele Arten sind in ihrem Bestand bedroht!